Norecu Executive Search GmbH Peter Schönberger
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Vom Rechtsanwalt zum Personalberater

12. April 2021

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Auf einen Kaffe mit Peter Schönberger

Vor seinem Leben als Personalberater war der Rechtsanwalt Peter Schönberger unter anderem als Head of Global HR sowie Head of Legal eines marktführenden eHealth Unternehmens tätig. Von dort wechselte er in das Sportmanagement und übernahm zunächst die Leitung der Kölner Haie und später die Leitung des VfL Gummersbach.

Heute verantwortet er bei Norecu die Kompetenzfelder Healthcare und Legal und ist spezialisiert auf die Besetzung von Führungskräfte der Ebenen 1 bis 3 in Healthcare-Unternehmen, inbesondere mit IT-und Digitalisierungsaufgaben wie Juristen für Unternehmen und Anwaltskanzleien.

Vom Rechtsanwalt zum Berater. Warum sind Sie diesen Weg gegangen?

Beides sind ja Beratertätigkeiten. Letztlich habe ich als Berater angefangen, bin dann in einen Konzern ins Recht und ins Personal, dann zum Sport und dann wieder in die Beratung. Ich habe damit so ziemlich alles durch und festgestellt, dass mir die Beratung einfach sehr viel Spaß macht. Ich kann eigenbestimmt und dennoch im Team arbeiten.

Wie sind Sie zur Norecu GmbH gekommen?

Ich wurde direkt von Norecu angesprochen. Bei einem gemeinsamen Telefonat habe ich relativ schnell festgestellt, dass die Beratungsagentur für Führungskräfte mir sehr zuspricht. Die Mischung aus Eigeninitiative und Teamgeist gepaart mit sehr sympathischen und kompetenten Kollegen war extrem motivierend für mich.

Was umfasst die Branche Healthcare und ihren Schwerpunkt eHealth?

Da „Healthcare“ schlicht „Gesundheitspflege“ bedeutet, beschreibt der Begriff ganz allgemein die Tätigkeit aller Unternehmen, die sich um die Gesundheit von Menschen kümmern. Hierzu zählt neben den Leistungserbringern im Gesundheitswesen (z.B. Ärzte, Krankenhäuser, Apotheken) etwa auch die Medizintechnik und der gesamte Life Science-Bereich. Der Begriff eHealth ist etwas enger, denn er beschreibt die Gesundheitspflege mit Hilfe von digitalen Verfahren (Stichwort: Digitalisierung, Software für Leistungserbringer, Cloud-Lösungen). Um etwa im eHealth-Bereich tätig sein zu können, sind sowohl technische Kenntnisse wie auch Kenntnisse von Aufbau – und Struktur des Gesundheitswesens notwendig.

Welche Mandanten sprechen Sie mit dem Kompetenzfeld Legal an? Haben Sie hier eine besondere Arbeitsweise?

Nun zunächst einmal bin ich ja selbst Jurist und habe von kleinen sowie großen Anwaltskanzleien, bis hin zum Konzern als Leiter der Rechtsabteilung alle Stationen durchlaufen. Ich kann mich daher sofort in die Anforderungen unserer Mandanten hineinversetzen. Dies spart ihm Zeit und Geld. Potenzielle Kandidaten spreche ich „von Kollege zu Kollege“ an, was uns eine deutlich höhere Reaktionsquote beschert. Bei den Mandanten handelt es sich zum einen um Kanzleien, die Volljuristen suchen bis hin zu mittelständischen und großen Unternehmen, die Unterstützung von Inhouse-Juristen in Stabsstellen und Leitungsfunktionen suchen.

Wie hilft Ihnen Ihre bisherige Erfahrung bei Ihrer Aufgabe als Berater für Führungskräfte?

Ich verstehe und fühle sehr stark die Anforderungen des Mandanten an die Führungskräfte, die es zu besetzen gilt. Dies sind nicht nur die harten Fakten wie der Lebenslauf, sondern insbesondere auch die so wichtigen Faktoren, die der Persönlichkeit des Bewerbers entspringen. Damit aus dem Gefühl eine Sicherheit wird, setze ich ein extrem aussagekräftiges Analyseverfahren ein, basierend auf den intrinsischen Treibern der Kandidaten.

Worauf sind Sie beruflich sehr stolz?

Im Grunde sind es zwei Dinge: Zum einen ist es mir gelungen, die Kölner Haie einen wirklichen Traditionsverein im Eishockey im Jahre 2010 vor der Insolvenz zu retten, indem ich einen bis dorthin fachfremden Investor motivieren konnte, den Verein zu übernehmen. Das hat viele Menschen in Köln und ganz Deutschland sehr glücklich gemacht und hat eine große Reichweite erlangt. Zum anderen bekomme ich immer wieder Feedback zu meinen Positionen in der Vergangenheit, wonach ich bei meinen Mitarbeitern und Kollegen sehr geschätzt und beliebt sei ohne „Everybodys Darling“ zu sein. Da scheine ich die richtige Mischung aus klarer und auch manchmal harter Führung und Empathie für mein Umfeld gefunden zu haben.

Was sind für Sie die größten Herausforderungen in Ihrem Business?

Ich glaube es ist der Bereich der Akquise. Es gibt leider auf dem Markt zu viele „Billiganbieter“ die behaupten, sie könnten Executive Search. Der Kostendruck in vielen Unternehmen gibt ihnen erstmals eine gute Chance der Zusammenarbeit. Hier dennoch in die Kooperation zu kommen, indem wir glaubwürdig aufzeigen, dass sich Qualität auf lange Sicht durch passgenauere Besetzungen lohnt, ist schon eine echte Herausforderung.

Hinzu kommt, einen sehr guten Mix zwischen Executive Search und Beratung anzubieten und den Unternehmen auch zu vermitteln, dass Beides immer stärker Hand in Hand gehen sollte. Executive Search muss auch die Rahmenbedingungen der Position berücksichtigen und verstehen, es sollte auf Augenhöhe mit dem Kunden auch über notwendige Veränderungen gesprochen werden. Ein guter Headhunter muss auch Berater sein.

Welchen Rat geben Sie Ihren Mandanten immer mit auf den Weg?

Wer für die angebotenen Bedingungen wirklich die besten Führungskräfte will darf den Bewerbungsprozess nicht als „Einbahnstrasse“ verstehen. Auch das Unternehmen bewirbt sich beim Kandidaten. Dies fängt beim Bewerbungsgespräch an, geht über die finanziellen Bedingungen bis hin zu den Arbeitsbedingungen.

Was ist Ihre größte Stärke?

Ich vertrete nur Unternehmen, in denen ich selbst auch arbeiten würde. Wenn das der Fall ist, dann brenne ich für den Mandanten und stecke mit meiner Begeisterung die Führungskräfte an. Ich werde da sehr stark zum Vertriebler des Kunden. Hierzu gehört dann auch Zuverlässigkeit in der Kommunikation. Nicht eingehaltene Versprechungen oder Termine gibt es bei mir nicht.

Ohne was können Sie nicht arbeiten?

Ich brauche auf Seiten von Norecu und auf Kundenseite ein gewisses Maß an Harmonie. Die motiviert mich und lässt mich den Einsatz erbringen, der für den Erfolg notwendig ist. Zudem muss natürlich auch der Kunde im Mandant mitarbeiten. Wenn ich eine gute Führungskraft überzeugt habe, in Verhandlungen zu treten, dann muss dies schnell möglich sein. Die gleiche Geschwindigkeit muss der Kunde mitgehen können, wenn er eine Führungsposition bestmöglich besetzen möchte.

Wer inspiriert Sie?

Generell Menschen mit einer interessanten – oftmals nicht durchgängig geradlinigen – Vita und ihre Geschichten dahinter. Ich bin großer Musikfan und lese mit Begeisterung Biographien von Musikern, da diese mit allen Facetten des Lebens konfrontiert sind und mit mehr oder weniger Erfolg durchs Leben gehen. Eine Person, die das sehr gut gemacht hat ist für mich Eric Clapton.  Im klassischen Musikbereich finde ich die unterschiedlichen Lebenskonzepte von Horowitz (extrem fokussiert) und Rubinstein (extrem entspannt) sehr inspirierend. Beide waren Weltstars des Klaviers.

Besitzen Sie ein Mantra?

Nicht im klassischen Sinne. Ich finde allerdings NLP und generell eine positive Grundhaltung wichtig. Meine Erfahrung ist es, dass vermeintlich große Probleme in der Rückschau doch oftmals recht klein und lösbar waren. Daher wende ich sehr gerne bei aktuellen Problemstellungen das Prinzip „Think from the Future“ an. Das bedeutet, wesentliche Handlungen aus einer Zukunftsperspektive heraus neu zu bewerten.

Was ist Ihre Lieblingslektüre?

Wie schon gesagt einerseits spannende Biografien. Vor kurzen war es die Hörbuchversion der „Känguruh Chroniken“ von Marc-Uwe Kling in denen ein kommunistisches sprechendes Känguruh mit einem desillusionierten Kleinkünstler zusammenlebt. Intelligent und sehr, sehr witzig.

Worüber können Sie herzlich lachen?

Natürlich über einen guten Witz. Der muss vom Niveau nicht generell hochwertig sein. Als Jurist schätze ich zudem das Spiel mit Worten. Auch über mich selbst kann ich manchmal lachen, z.B. als ich meinen Parkschein gesucht habe, den ich im Mundwinkel hatte. Eigentlich peinlich, aber dennoch sehr komisch.