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Von der Unternehmensspitze in die Personal- und Prozessberatung

10. Juli 2020

Auf einen Kaffee mit Erich Lagler

Erich Lagler leitet seit März 2020 die Norecu Swiss GmbH, eine Tochter der Norecu Executive Search GmbH. Er besitzt mehr als 20 Jahre Erfahrung als Manager in namhaften Unternehmen. Tätig war der Schweizer Staatsbürger dabei in den Branchen Maschinen- und Anlagenbau, Infrastruktur und öffentlichem Verkehr sowie Nahrungsmittelproduktion. Bei der Norecu Swiss GmbH besetzt er Führungspositionen im mittleren und oberen Management und sichert deren reibungslose Einbindung in bestehende Strukturen (Executive Search). Schwerpunktmäßig betreut er Mandate aus den Branchen Verkehr und Infrastruktur sowie Technologie und Produktion. Im Folgenden erzählt er von seinem Wechsel in die Beratung und von Highlights und Herausforderungen beider Rollen seines beruflichen Lebens.

Erzählen Sie uns etwas über Ihrem Werdegang. Der Wechsel aus der Spitzenfunktion eines öffentlichen Unternehmens in die Personal- und Prozessberatung– wie kam das?
Nach dem Studium zum Betriebsingenieur übte ich meine erste Funktion als Führungskraft aus. Danach war ich in verschiedene Führungsebenen bis zum CEO in mittelständischen Betrieben und Großkonzernen tätig. Während meiner gesamten Karriere als Führungskraft, befasste ich mich unter anderem mit der Optimierung der jeweiligen Unternehmensprozesse. Dabei habe ich erfahren, dass die Nachhaltigkeit einer erfolgreichen Prozessoptimierung immer von ein paar wenigen, aber wesentlichen Erfolgsfaktoren abhängig ist. Nebst den messbaren Hardfactors haben diese immer mit Führungsthemen, der emotionalen Erreichbarkeit und dem Involvement der Mitarbeitenden zu tun. Nun freut es mich sehr, mein Wissen und Knowhow Führungspersonen, Mandanten und Kandidaten zur Verfügung stellen zu können, mit dem Ziel sie und ihre Unternehmen erfolgreicher zu machen.

Wie sind Sie zur Norecu Swiss GmbH gekommen?
Ich hatte den Wunsch nach einer beruflichen Veränderung und konnte über geschäftliche Beziehungen die Geschäftsführerin der Norecu kennenlernen. Die Arbeitsweise und Unternehmensphilosophie sowie der starke Teamgeist der Norecu Executive Search GmbH haben mich überzeugt, dort in der Personalberatung tätig zu werden. Gemeinsam entwickelten wir die Idee, die Norecu Swiss GmbH als Tochter der Norecu Executive Search GmbH zu gründen und so die langjährige Expertise des Unternehmens auch Schweizer Mandanten zur Verfügung zu stellen.

Wo sehen Sie die Norecu Swiss GmbH in 10 Jahren?
Die Norecu Swiss GmbH ist ein etabliertes Unternehmen für Personal- und Unternehmensberatung in der Schweiz. Im Bereich Executive Search steht die GmbH für qualitativ hochwertige und nachhaltige Besetzung von Führungsfunktionen. Außerdem wird die Norecu Swiss GmbH für ihre praxisorientierte, erfolgreiche und nachhaltige Prozessberatung bekannt sein sowie als gerngesehene Partnerin für Führungskräfte im Rahmen des Changemanagements.

Was unterscheidet die Norecu GmbH von anderen Beratungsunternehmen?
Norecu unterscheidet sich vor allem durch die schlanken Firmenstrukturen. Dadurch werden die Kundenanforderungen schnell umgesetzt und es entsteht ein branchenübergreifendes und internationales Netzwerk. Außerdem besitzt die Norecu ein Team, welches schon über viele Jahre erfolgreich zusammenarbeitet und dessen Mitglieder als Experten in ihren Märkten gelten.

Wie funktioniert Personalberatung und Prozessberatung in der Schweiz? Gibt es hier Unterschiede zu Deutschland und Österreich?
Meines Erachtens gibt es keine grundsätzlichen Unterschiede. Aber die eine oder andere kulturelle Gepflogenheit gilt es natürlich zu berücksichtigen.

Wie hilft Ihnen Ihre Führungserfahrung in der neuen Aufgabe als Berater?
Aus meinen vorangegangenen Tätigkeiten als Führungskraft kenne ich die Anforderungen und Ansprüche der Unternehmen auf den verschiedenen Managementebenen sehr gut. Während meiner beruflichen Karriere konnte ich ein großes Netzwerk in unterschiedlichen Branchen aufbauen. Diese Vernetzung hilft mir heute bei meiner Beratungstätigkeit.

Wenn Sie könnten: Würden Sie irgendetwas an Ihrer Karrierelaufbahn ändern?
Nein, ich würde wieder den gleichen Weg einschlagen.

Wie geht man als Manager mit Fehlern um?
Wichtig ist, dass man auch als Führungskraft zu seinen Fehlern steht und sie korrigiert. Denn Fehler sind eine gute Möglichkeit, sich selbst und das eigene Unternehmen weiterzuentwickeln.

Was war die wichtigste Lektion, die Sie im Berufsleben lernen mussten?
Es ist von Vorteil, wenn Personalentscheidungen nicht unter Druck gefällt werden.

Worauf sind Sie beruflich besonders stolz?
Besonders gefreut habe ich mich über die Verleihung des Unternehmerpreises Milestone, welchen ich 2013 von der Stadt Olten erhalten habe. Es ist immer schön zu sehen, dass man für seine Arbeit belohnt wird. Mit dem «Milestone 2013» wurde ich für die Erlangung der Wettbewerbsfähigkeit durch die Optimierung der Unternehmensprozesse geehrt. Dadurch konnten am Standort des Werkes die Arbeitsplätze erhalten und kontinuierlich um über 400 Mitarbeitende ausgebaut werden.

Was bedeutet Führungskompetenz für Sie? Welche Eigenschaften müssen Top-Entscheider mitbringen?
Besonders wichtig sind eine hohe Eigeninitiative sowie ein ausgeprägter Wille, Dinge voranzutreiben. Man muss die Bereitschaft zum unkonventionellen Denken besitzen. Außerdem sollte man belastbar, zukunftsorientiert, kooperativ und empathisch sein. Die Fähigkeit, Mitarbeiter emotional zu erreichen und eine starke Kommunikationsfähigkeit, sollten Top-Entscheider auch mitbringen.

Welchen Rat geben Sie Mandanten mit auf den Weg?
„Bleiben Sie in jeder Situation authentisch“, ist wohl der beste Spruch, den ich jedem mit auf den Weg geben möchte.

Wie wichtig ist Netzwerken für Top-Manager und Berater?
Das Netzwerken ist in beiden Funktionen zentral und kann in vielen Situationen hilfreich und unterstützend sein. Ein gutes Netzwerk ermöglicht eine schnellere Kontaktaufnahme in kurzer Zeit und hat den Vorteil, die richtigen Partner zum passenden Zeitpunkt zusammenzubringen. Nicht nur über Arbeitsbelange reden zu können, erleichtert auch zukünftige Konversationen und damit eine nachhaltige Kontaktpflege. Außerdem macht es Spaß, sich mit interessanten Personen auszutauschen und Neues dazuzulernen.

Ohne was können Sie nicht arbeiten?
Handy und Laptop, ganz klar! Wir sind im digitalen Zeitalter angekommen und die schnelle Kommunikation mit diesen beiden Medien vereinfacht viele Prozesse.

Bitte vervollständigen Sie folgenden Satz: „Auf meinem Schreibtisch finden sich immer…
…mein Handy, Laptop, Schreibzeug und ein Glas Wasser.“

Welche drei Aufgaben würden Sie liebend gern abgeben?
Mein beruflicher Alltag ist äußerst abwechslungsreich, deshalb fallen mir spontan keine drei Aufgaben ein. Wenn dann würde ich am ehesten die allgemeine Korrespondenz abgeben.

Die inspirierendste Persönlichkeit, die Sie je getroffen haben?
Besonders begeistert hat mich Jürgen Dormann. Er hat es als CEO in einer äußerst kritischen Phase des ABB Konzerns verstanden das Management emotional zu erreichen, die Verantwortungen und Kompetenzen im richtigen Maß auf die richtige Stufe zu delegieren und damit in kurzer Zeit den erfolgreichen turn around zu erreichen.

Besitzen Sie ein Mantra?
Mein Mantra ist schon immer „Wer will, der kann.“ Ich finde diesen Spruch sehr motivierend und antreibend.

Was ist Ihre Lieblingslektüre?
Was das Tages- und Wirtschaftsgeschehen anbelangt, informiere ich mit mithilfe der Handelszeitung und der NZZ.
Sehr inspirierend fand ich zuletzt das Buch „der Elefant, der das Glück vergaß“ von Ajhan Brahm, in dem ein buddhistischer Mönch beschreibt, wie man Freude in jedem Moment finden kann.